Im Spannungsfeld zwischen Natur und Stadt, urwüchsiger und auf dem Reißbrett geplanter Besiedlung sowie dörflichem Charme und industriellem Flair: Stuttgart-Ost verbindet in perfekter Harmonie, was scheinbar nicht zusammenpasst. Werden diesem Rezept noch kulturelle Vielfalt und große topografische Höhenunterschiede hinzugefügt, entsteht eine Melange, die jedem Geschmack eine Heimat und jedem/jeder hier Beheimateten ein Leben in Fülle bietet.
Dass Gegensätze sich anziehen, ist nicht nur eine gängige Redewendung, sondern findet in Stuttgart-Ost auch seine optimale und ganz reale Manifestation – und das in jeder Hinsicht. Als einer der fünf Innenstadtbezirke der Landeshauptstadt enttäuscht Stuttgart-Ost die spontane Erwartung von kalter Urbanität auf höchst angenehme Art und Weise. Der Stadtteil ist urgemütlich, bietet viel Naherholung selbst in Zentrumsnähe und zeigt doch deutlich und von weither sichtbar seine industrielle Vergangenheit und Gegenwart, vor allem entlang des Neckars.
Im Industriegebiet am Neckarufer ist mit dem 100 Meter hohen und 1928 errichteten Gaskessel auch das entscheidende Wahrzeichen von Stuttgart-Ost zu finden. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz, ist jedoch weiterhin als Gaszwischenlager in Gebrauch. Das Stuttgarter Neckarufer diente früher als Kohleumschlagplatz und wurde anschließend von den unterschiedlichsten Industrie- und Handelsunternehmen vereinnahmt, die seine Beschaulichkeit bis heute beeinträchtigen. Um dies zu ändern, sind im Rahmen der Initiative ‚Erlebnisraum Neckar – Stadt am Fluss‘ mehrere Projekte geplant, die für eine Aufwertung sorgen sollen. Das Ziel besteht in einer umfassenden Umgestaltung und Renaturierung des Gebietes. Am geplanten ‚Blauen Band‘, einem zusammenhängenden Freiraumsystem, sollen in einigen Jahren die BewohnerInnen von Stuttgart auch am Neckarufer Naherholung erfahren.
Mit seinen rund 48.000 Einwohnern und einer Fläche von 903,5 Hektar liegt Stuttgart-Ost im Größenvergleich der Stuttgarter Stadtbezirke im oberen Mittelfeld. Er besteht aus den historischen Stadtteilen Berg, Gablenberg, Gaisburg und Ostheim sowie den neueren Stadtteilen Frauenkopf, Gänsheide, Stöckach und Uhlandshöhe. Ein Blick aus der Vogelperspektive erlaubt eine Zweiteilung in einen eng besiedelten Nordwesten und einen natürlich geprägten und weitestgehend bewaldeten Südosten.
Nicht nur der Südosten, sondern auch der geschäftige Nordosten lädt mit dem Mittleren und Unteren Schlossgarten, mit der Parkanlage um die Villa Berg sowie mit den Mineralbädern Berg und Leutze zum Verweilen und Entspannen ein. Der Schlossgarten erstreckt sich vom Neckarufer bis ins Stuttgarter Stadtzentrum und zieht Familien, Sportbegeisterte und Sonnenbadende gleichermaßen an. Die beiden Mineralbäder wurden Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet und speisen sich aus natürlichen Quellen, von denen insbesondere Stuttgart-Ost und Bad Cannstatt sehr reichlich gesegnet sind.
Besonders eindrucksvoll sind die hiesigen Höhenunterschiede. Während der Neckar im Nordosten und die Bahntrasse im Nordwesten, die zugleich die Grenze nach Bad Cannstatt bzw. Stuttgart-Nord darstellen, sehr tief liegen, befindet sich ein Großteil von Stuttgart-Ost in den beliebten Höhen- und Halbhöhenlagen. Hier lassen sich herausragende Ausblicke auf die Stadt erhaschen, beispielsweise von der Uhlandshöhe sowie vom Aussichtspunkt am Galatea-Brunnen oder von der Aussichtsplattform Straußstaffel.
Was früher für den Weinbau genutzt wurde, wird heute vor allem als hochwertiger Wohnraum geschätzt. Die Bergzüge im nördlichen Teil von Stuttgart-Ost sind entsprechend eng besiedelt. Dank der Kessellage bieten die meisten hiesigen Gebäude einen schönen Blick über Stuttgart auf der einen oder über die grünen Bergrücken auf der anderen Seite. Während sich Gänsheide, Gablenberg und der Süden von Gaisburg ein eher dörfliches Flair mit Ein- und Mehrfamilienhäusern bewahrt haben, herrschen vor allem rund um den Ostendplatz die für städtische Architektur üblichen Gebäudekomplexe mit Hinterhöfen vor, die vielen Familien Wohnraum bieten. Dies ist kein Zufall, denn der hier befindliche Stadtteil Ostheim wurde im 19. Jahrhundert auf dem Reißbrett entworfen und als neue Arbeitersiedlung für die wachsende Bevölkerung errichtet.
Der Süden ist nahezu vollständig bewaldet und nur sehr dünn besiedelt. Eine kleine Siedlung befindet sich ganz im Südosten des Stadtteils Frauenkopf, der gerade einmal 741 Seelen (Stand: 31.12.2020) ein Zuhause bietet. Ansonsten haben im Waldgebiet südlich von Gablenberg und Gaisburg ausschließlich einige Sportvereine und Gastronomiebetriebe, die insbesondere hungrigen Wandersleuten Rastmöglichkeiten bieten, eine Heimstatt gefunden.
Stuttgart-Ost ist durch die B10 und die B14 sehr gut mit dem Auto zu erreichen. Beide Bundesstraßen kreuzen sich hier und ermöglichen damit eine hervorragende Erreichbarkeit der Stadtmitte sowie des gesamten Umlandes. Auch zu den Autobahnen 8 und 81 kann man auf diese Weise schnell gelangen. Wer auf das Auto verzichtet, findet in den grenznahen Bereichen im Nordteil gute Anschlüsse. Hier verkehren die U-Bahnen U1, U2, U4, U7, U9, U14 und U15, die ihre Passagiere in wenigen Minuten in die Innenstadt und zu den umliegenden Bezirken transportieren. Sie bieten auch einen direkten Zugang zum Hauptbahnhof. Wo die U-Bahnen nicht hinkommen, sorgen die Buslinien 40, 42, 45 und 64 für Anschluss, lassen dabei jedoch weite Teile des eng besiedelten Gebietes aus. Auch ein direkter Anschluss an die S-Bahn besteht nicht.
Siedlung Ostheim: Die Arbeiter-Villen-Kolonie war ein großer Schritt zur Lösung der Wohnungsproblematik und das erste große Wohnbauprojekt der Stadt - noch heute ist der Stadtteil ein ansehnliches Beispiel für reizvolles Wohnambiente.
Im direkten Vergleich mit den anderen Innenstadtbezirken sind die Immobilienpreise in Stuttgart-Ost günstiger. So lässt sich hier noch teilweise verhältnismäßig günstiger Wohnraum in zentraler Lage finden. Dies hat vor allem historische Gründe mit Arbeitersiedlungen und teilweise industriellem Charakter. Doch hat sich Stuttgart-Ost mit seiner Vielseitigkeit, der Stadtnähe, Naherholungsmöglichkeiten und guten Infrastruktur sehr gut weiterentwickelt und in den vergangenen Jahren aufgeholt. Diese positive Entwicklung setzt sich auch weiterhin fort. Diese guten Bedingungen wirken sich auf die Preisentwicklung aus, die auch in der Corona-Zeit durchgehend positiv ist und durchweg mit moderaten Wachstumszahlen aufwartet.
Wer hier zur Miete wohnt, zahlt im Schnitt 15,00 EUR pro Quadratmeter, +5.6 % mehr als im Jahr zuvor. Der Kauf eines Hauses (Bestand) schlägt mit durchschnittlich 870.000 EUR zu Buche, der Wertanstieg zum Vorjahr beträgt 2,2 %. Auch Bestandswohnungen verzeichnen einen Wertzuwachs von 3,6 % und kosten pro Quadratmeter im Mittel 4.600 EUR. Es ist zu erwarten, dass sich dieser Trend während und nach der Corona-Zeit fortsetzt, was Stuttgart-Ost langfristig zu einem sicheren Anlageort für Immobilieninvestoren macht.
Der ausführliche Marktbericht
Ausführliche Informationen über den Immobilienmarkt in Stuttgart-Ost und die aktuellen Preisübersichten für Häuser und Wohnungen in unterschiedlichen Größen und Ausstattungsstandards finden Sie im Immobilienmarktbericht Stuttgart.
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