Der Stadtbezirk Degerloch ist von überall in Stuttgart sowie vom ganzen Umland aus zu sehen. Grund dafür ist sein weltweit bekanntes Wahrzeichen, der Stuttgarter Fernsehturm. Die hohe Turmspitze steht dabei symbolisch für die Spitzen-Wohnlagen, die Degerloch bietet.
Wanderfreunde fühlen sich in Degerloch schnell zu Hause. Kein Wunder, denn der südlich der Innenstadt gelegene Stuttgarter Stadtbezirk ist grün, grün, grün. Er war bereits Ende des 19. Jahrhunderts als Höhenluftkurort beliebt und ist noch heute zum größten Teil von Wald und Grünflächen bedeckt. Dabei treffen sich Vergangenheit und Gegenwart, denn der Ortsname ‚Degerloch‘ geht auf den althochdeutschen Begriff ‚Tegerlohe‘ zurück, der ‚dichter Wald‘ bedeutet.
Die bergige Idylle rund um den urbanen Kern Degerlochs bietet Naturfreunden und Wanderbegeisterten viele schöne Eindrücke. Insbesondere die große Waldfläche des Stadtteils Waldau, der, praktisch vollständig begrünt, seinem Namen alle Ehre macht, lädt zum Bad zwischen den Bäumen ein. Auch die Gegenden rund um den Waldfriedhof und um den Stuttgarter Fernsehturm bieten erlesene Routen für jeden Geschmack. Dabei sollte eingeplant werden, dass aufgrund der Lage am Kesselrand fast immer Höhenunterschiede überwunden werden müssen.
Sowohl der Waldfriedhof als auch der Stuttgarter Fernsehturm sind nicht nur schön gelegen, sondern laden zum Verweilen ein. Der Waldfriedhof wurde 1913, also kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges, angelegt und dient zahlreichen bekannten Stuttgarter Persönlichkeiten seither als letzte Ruhestätte. Der Fernsehturm wurde am 05. Februar 1956 nach nur 20-monatiger Bauzeit eingeweiht. Seine Stahlbetonkonstruktion war damals eine architektonische Neuheit und diente weltweit mehreren vergleichbaren Gebäuden als Vorbild.
Die erste offizielle Erwähnung Degerlochs geht auf das Jahr 1100 zurück, als der gerade einmal aus 12 Bauernhöfen bestehende Ort dem Kloster Hirsau vom Hochadligen Hesso von Wolfsölden geschenkt wurde. Degerloch liegt auf der fruchtbaren Filderebene, deren Lössböden ideale Bedingungen für Ackerbau bieten. Bis ins späte 18. Jahrhundert waren Ackerbau und Obstanbau daher die primären Flächennutzungsarten. Die bergige Region eignete sich auch für den Weinanbau, was früh erkannt wurde und sich bis heute erhalten hat.
Im späten Mittelalter wurde Degerloch mehrfach verwüstet und geplündert, was seine wirtschaftliche Entwicklung stark behinderte und zu einem nur langsamen Anwachsen der Bevölkerung führte. Auch die Pest wütete mehrfach und bedrohte Degerloch sogar gänzlich in seiner Existenz. Nach und nach siedelten sich Webereien an, die den Ort über seine Grenzen hinaus bekannt machten. Da es für die Landwirte und Weber Degerlochs jedoch neben der im frühen 14. Jahrhundert urkundlich erwähnte und schwer begehbaren Alten Weinsteige keine direkte Verbindung ins benachbarte Stuttgart gab, wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Neue Weinsteige gebaut. Sie war wesentlich breiter und aufgrund der geringen Steigung leichter zu befahren.
Mit dem Bau der Neuen Weinsteige setzte eine schnelle Veränderung des Ortes ein. Degerloch wurde zum beliebten Wohnort und Höhenluftkurort, ein Bevölkerungswachstum war die Folge. Seit 1884 verkehrt auch die Zahnradbahn, von den Stuttgartern liebevoll ‚Zacke‘ genannt, entlang der Alten Weinsteige und erfüllt sie seither mit neuem Leben.
Im Jahr 1908 erfolgte die Eingemeindung nach Stuttgart, 1956 entstand der heutige Stadtbezirk Degerloch durch die Vereinigung mit Hoffeld. Im Zuge der Neuordnung der Stuttgarter Stadtteile im Jahr 2001 wurde das ursprüngliche Degerloch in die Stadtteile Degerloch, Haigst, Tränke und Waldau aufgespalten. Gemeinsam mit Hoffeld besteht der Stadtbezirk Degerloch daher heute aus fünf Stadtteilen.
Mit seinen knapp 17.000 Einwohnern und seiner Fläche von 802,1 Hektar zählt Degerloch zu den kleineren Stadtteilen Stuttgarts. Die Bevölkerungsdichte ist vergleichsweise gering, die Ausbreitung von Industrie- und Gewerbeflächen liegt weit unter dem Stuttgarter Durchschnitt. Etwa die Hälfte der Bevölkerung ist im erwerbsfähigen Alter. Seine hervorragende Verkehrsinfrastruktur und die exzellente Lage machen Degerloch zu einer äußerst beliebten Wohngegend. Zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten, Schulen und Sportvereine machen Degerloch besonders familienfreundlich und steigern die Lebensqualität enorm. Die Stadtteile Haigst und Waldau zählen dabei zu den schönsten und teuersten Wohnlagen Stuttgarts.
Degerloch ist sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erschlossen. Die B27 verläuft mitten durch den Stadtbezirk und dient als schnelle Verbindung zur Innenstadt sowie als praktische Anbindung an die A8. Zahlreiche U-Bahnen und Busse erlauben es, auch ohne Auto jeden Winkel zu erreichen. Über die U-Bahn ist auch ein direkter Zugang zum Stuttgarter Hauptbahnhof möglich, wenige Kilometer südlich von Degerloch befindet sich der Flughafen. Zudem verbindet die ‚Zacke‘ das Degerlocher Zentrum mit dem Marienplatz in Stuttgart-Süd. Wer des Wanderns müde geworden ist, kann die Seilbahn vom Südheimer Platz zum Waldfriedhof und zurück nutzen, um die Beine zu schonen.
Die hervorragenden Wohn- und Lebensbedingungen in Degerloch wirken sich auf die Immobilienpreise aus. Wohnen in Degerloch ist teuer, egal ob in den eigenen vier Wänden oder in einem Mietobjekt.
Für den Kauf eines Hauses (Bestand) müssen Kaufwillige mit einem stolzen Durchschnittspreis von 830.600 EUR rechnen. In besonders begehrten Wohnlagen kann der Kaufpreis aber auch schnell über die 1,5 Millionen-Euro-Marke springen. Wer glaubt, dass hier die Obergrenze erreicht oder bereits überschritten sei, täuscht sich. Die Preise für die wenigen verfügbaren Kaufobjekte stiegen seit dem Vergleichszeitraum 2017/2018 um durchschnittlich +9,7 Prozent.
Für den Kauf von Bestandswohnungen muss mit einem Durchschnittspreis von 3.830 EUR/m2 kalkuliert werden. Die Preisspannen liegen hierbei zwischen 2.100 und 6.370 EUR/m2 und auch hier steigen die Preise weiter – durchschnittlich um +5,6 Prozent. Eine besondere Teuerung ist im Bereich der Mietwohnungen zu beobachten. Die Mietpreise pro Quadratmeter liegen aktuell im Schnitt bei stattlichen 19,10 Euro, der Preisanstieg gegenüber 2017/2018 liegt bei +20,8 Prozent.
Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht abzusehen, da die Wohnfläche begrenzt, die Anzahl an Bestandsimmobilien und Neubauten gering ist. Daher stellt Degerloch trotz der hohen Immobilienpreise auf lange Sicht eine lohnenswerte Investitionsmöglichkeit dar.
Der ausführliche Marktbericht
Ausführliche Informationen über den Immobilienmarkt in Stuttgart Degerloch und die aktuelle Preisübersichten für Häuser und Wohnungen in unterschiedlichen Größen und Ausstattungsstandards finden Sie im Immobilienmarktbericht Stuttgart.
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