Während der Corona-Pandemie sind die Ansprüche an unser Zuhause gestiegen. Denn die eigenen vier Wände sind seitdem nicht mehr nur ein Ort zum Entspannen, sondern für viele von uns zum absoluten Lebensmittelpunkt geworden. Besonders das sogenannte „Work-Life-Blending“, also die Vermischung von Arbeit und Leben, hat seit der Pandemie eine ganz neue Bedeutung bekommen. Deshalb ist es auch nicht überraschend, dass das „Gesellschaftsphänomen Homeoffice“ einen nicht unbedeutenden Einfluss auf die Wohntrends 2023 hat. Aber auch andere Trends, die in den vergangenen Corona-Jahren entstanden sind, sind immer noch aktuell. So scheint zum Beispiel unsere Sehnsucht nach Natur in den eigenen vier Wänden, aber auch das Bewusstsein für mehr Nachhaltigkeit ungebrochen. Doch natürlich liefern die aktuellen Einrichtungs-Tendenzen auch ganz neue Trends und Anregungen, um die eigenen vier Wände bestmöglich zu nutzen. Erfahren Sie in den folgenden Zeilen, welche Farben, Formen und Materialien zu den Wohntrends 2023 gehören.
Spätestens seit den coronabedingten Lockdowns verbringen immer mehr Menschen viel Zeit in der Natur, um sich vom stressigen Alltag zu erholen und das seelische Wohlbefinden zu stärken. Dementsprechend unerwartet spielen auch weiterhin natürliche Materialien im Interior-Bereich des Jahres 2023 eine wichtige Rolle. Das bedeutet: Die Einrichtung ist einfach und reduziert, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Die Farben sind dezent, die Materialien stammen aus der Natur. Dabei bleibt vor allem Holz ein wahrer Dauerbrenner. Es wirkt besonders gut im Wohnbereich und in der Küche, aber kann auch im Flur oder Badezimmer ein besonders wohnliches und gemütliches Flair hervorrufen. Beliebt sind 2023 dabei vor allem die helleren Holzsorten. Sie eignen sich übrigens auch besonders gut für die Einrichtung etwas kleinerer Zimmer, weil sie prinzipiell freundlicher und weniger raumeinnehmend als dunkles Holz wirken. Holz lässt sich zudem wunderbar mit anderen Naturmaterialien kombinieren und harmoniert mit Grünpflanzen aller Art, Textilstoffen wie Leinen oder Wolle, aber auch Teddyfell, Strick und Seegras. Zudem kann sowohl natürlicher als auch künstlicher Lichteinfall Möbel und Accessoires aus Holz in einem ganz besonderen Glanz erstrahlen lassen.
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Da viele von uns seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie wahrscheinlich weniger als in normalen Zeiten reisen beziehungsweise größtenteils sogar ganz auf Urlaub verzichten mussten, gehört zu den Wohntrends 2023 ebenfalls ein Ferien-Feeling in den eigenen vier Wänden. Lampen aus Naturmaterial, geflochtene Korbmöbel oder Geschirr aus Keramik können für eine exotische Einrichtungsnote sorgen. Mediterrane Akzente und Urlaubsflair können Sie aber auch mithilfe von getrocknetem Lavendel, Duftölen oder ganz einfach mit persönlichen Andenken aus dem letzten Urlaub erzeugen. Der beliebteste Urlaubs-Wohntrend 2023 scheint jedoch aus dem hohen Norden zu kommen; schimpft sich Maritimer Landhausstyle und kombiniert maritime Elemente wie Muscheln, Anker und dekorative Boote mit dem gemütlichen Landhaus-Look. Wem dieser Stil zusagt, setzt bei den Materialien auf Leinen und blau-weiß gestreifte Stoffe, Holz und ein paar Bast-, Rattan- oder Jute-Accessoires. In den sozialen Netzwerken heißt der Trend übrigens „Coastal Granny“ und auch unter dem TikTok-Hashtag #coastalgrandmother gibt es so einiges über diesen angesagten Wohntrend 2023 zu erfahren.
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Wer in einer kleinen Wohnung lebt, in der jeder Zentimeter zählt, ist ja schon zwingend auf ein platzsparendes und multifunktionales Möbel-Design angewiesen. Doch seit der Corona-Pandemie wird durch das Bedürfnis nach einem weiteren Raum, nämlich dem Arbeitszimmer oder einem Plätzchen für das Homeoffice, auch in vielen größeren Wohnobjekten der Platz oft knapp. Zum Glück gibt es mittlerweile allerlei Multifunktionsmöbel, die je nach Gebrauch flexibel angepasst und damit auch auf wenig Raum mehrere Wohnbedürfnisse befriedigen können. Überall Platz findet zum Beispiel der flexible Schreibtisch. Er kann als Teil des Wandregals beliebig aus- und eingeklappt werden, aber auch als Schminktisch oder kurzzeitiger Abstellplatz dienen. Dagegen versüßt ein Daybed zum Entspannen nicht nur die Mittagspause im Homeoffice, sondern kann nachts und an den Wochenenden auch als Gästebett dienen. Für eine optische und akustische Abtrennung können Raumteiler die Lösung sein. Dafür eignen sich Regale oder Sideboards, aber auch schon verschiedenfarbige Teppiche oder Wandfarben können hilfreich sein. Weil der Arbeitsplatz bei vielen von uns inzwischen zum festen Teil der Einrichtung gehört, spricht man mittlerweile auch vom sogenannten „Koffice“. Bei diesem Trend verschmelzen Küche und Büro miteinander. In immer mehr modernen Bürogebäuden sollen sogar die großen Gemeinschaftsküchen als temporäre Arbeitsplätze dienen, um mehr Interaktion und Kommunikation zwischen den Kolleginnen und Kollegen zu erzeugen. Aber auch bei Neubauten gehört der sanfte Übergang zwischen Küche und Wohnbereich heute eigentlich schon zum planerischen Standard-Repertoire. Die Küche wird als „Raum im Raum" gestaltet, die weiteren Wohnbereiche schließen sich harmonisch an sie an.
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Eigentlich gilt besonders für Küchen der Grundsatz: Erlaubt ist, was gefällt und zum eigenen Lebensstil am besten passt. Allerdings ist nicht zu übersehen, dass sich auch in diesem Bereich gewisse Trends abzeichnen, wenn Designer und Hersteller ihre Neuheiten vorstellen. So präsentierte sich die lange Zeit klassisch weiße Küche in den vergangenen Jahren öfter in schwarz oder anthrazit. Denn dunkle Farben wirken edel in Kombination mit beinahe allen Holzarten und lassen Akzente – wie beispielsweise Möbel oder Accessoires in hellen Tönen – elegant hervortreten. Auch zu den Wohntrends 2023 gehören immer noch dunkle Küchen, in denen man weiterhin natürliche Materialien wie Holz, Beton und unterschiedliche Steinarten entdeckt. Sie verleihen besonders minimalistisch gestalteten Küchen Tiefe, altern mit Würde und geraten nie aus der Mode. In den sehr hochwertigen und teuren Ausführungen gehören sogar Möbel und Oberflächen, die von Hand gefertigt sind oder zumindest so aussehen, zum Trend im Jahre 2023. Ebenso angesagt sind Materialkombinationen unterschiedlicher Art, wie die Gegenüberstellung von Glas und Holz, Beton und Metallen oder Edelstahl und Marmor. Immer mehr Zuspruch finden zudem smarte Geräte wie die neue Generation der Backöfen oder Herde, die sich per App-Steuerung auf dem Handy in Gang setzen lassen. Aber auch moderne Küchenarmaturen mit Zusatzfunktionen sind im Kommen. So gibt es mittlerweile schon Wasserhähne, aus denen sich nicht nur kochendes Wasser, sondern auch sprudelndes Trinkwasser zapfen lässt. Küchenhersteller haben in ihren aktuellen Kollektionen zudem das Homeoffice berücksichtigt und lassen Arbeitsplätze aus Küchenfronten „wachsen“, die sich nahtlos den permanenten Küchenfronten anpassen. Ein großer Vorteil dieses „Koffice-Trends“ ist auf jeden Fall, dass in modernen Küchen Stauraum im Übermaß vorhanden ist.
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Genauso wie die Küche hat sich in den letzten Jahren auch das Bad gemacht: Das Badezimmer ist mittlerweile weitaus mehr als nur ein weißer Raum mit Toilette, Wanne und Waschbecken. Auch farblich sind hier nun dunkle Oberflächen angesagt, zu denen sich edle Marmor-Optik und smarte Helfer gesellen. Mit diesen Worten lassen sich wohl am besten die Badezimmer-Trends für 2023 zusammenfassen. Desweiteren lässt sich für den Badbereich feststellen, dass auf funktionaler Ebene mit Dusch-WCs, bodenebenen Duschen und programmierbaren Armaturen schon seit längerem ein sehr hoher technischer Standard erreicht ist, hier jedoch smarte Features immer mehr im Aufwind sind: Mit Bluetooth werden intelligente Spiegelschränke oder SoundSysteme mit dem Smartphone, Alexa oder anderen Tools verbunden und erleichtern die alltägliche Bad-Routine. Das wichtigste Trendthema in der Sanitärwirtschaft ist aber wohl das Thema Nachhaltigkeit– sowohl bei der wohnlichen Gestaltung des Badezimmers als auch bei der technischen Ausstattung. En vogue sind in diesem Zusammenhang wassersparende Armaturen, die ohne Komfortverlust den Wasserverbrauch auf ein Minimum reduzieren. Aber auch gradgenaue Thermostat-Armaturen sollen helfen, beim Duschen und in der Badewanne Energie und Wasser zu sparen. Ebenso auf der Materialebene hat die Industrie in den vergangenen Jahren einiges draufgelegt und die Produktpalette kontinuierlich in Richtung Nachhaltigkeit getrimmt. So gehören definitiv auch moderne Sanitärprodukte aus Keramik und langlebiges Design zu den Wohntrends 2023.
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