Die große Umzug-Checkliste mit Zeitfahrplan

Die große Umzug-Checkliste mit Zeitfahrplan

Ein Umzug ist meistens ein sehr aufwendiges Unterfangen. Und zwar nicht nur dann, wenn die Distanzen weit sind. Wen muss ich informieren, wenn ich umziehe? Welche Verträge muss ich kündigen, welche Neuanmeldungen habe ich zu tätigen? Was ist generell bei einem Wohnungswechsel zu beachten und vor allem: Wie lautet der günstigste Zeitplan? Wer von Anfang an den Überblick hat und vorausschauend plant, verhindert Stress auf den letzten Drücker und kann viel entspannter umziehen. Wir haben für Sie eine ausführliche Umzug-Checklist mit Zeitplan zusammengestellt und verraten Ihnen als Bonus ein paar Spar-Tipps, die sich bei einem anstehenden Umzug im wahrsten Sinne des Wortes lohnen könnten.

Phase 1: Drei bis vier Monate vor dem Umzug

Mit den ersten Vorbereitungen sollte drei bis vier Monate vor dem Umzug begonnen werden. Wenn Sie Mieter sind, ist ein Mietvertrag in der Regel drei Monate im Voraus zu kündigen. Achten Sie neben der Frist auch auf die ordnungsgemäße Form der Kündigung und prüfen Sie in Ihrem bestehenden Mietvertrag, ob bei einem Auszug eventuelle Verpflichtungen, wie beispielsweise die Durchführung von Schönheitsreparaturen, auf Sie zukommen werden. Selbstverständlich sollten Sie Ihre Wohnung wirklich erst dann kündigen, wenn der neue Mietvertrag unter Dach und Fach ist, also sowohl von Ihnen als auch von Ihrem neuen Vermieter unterschrieben wurde. Sollten Sie Ihre neue Bleibe kurzfristig oder schon vor Ablauf der dreimonatigen Kündigungsfrist beziehen können, lohnt sich oft die Suche nach einem geeigneten Nachmieter. Die Mietkaution für Ihre neue Wohnung müssen Sie in der Regel begleichen, bevor Sie die Kaution Ihrer alten Wohnung zurückerstattet bekommen. Idealerweise vereinbaren Sie auch die Wohnungsübergabetermine für die alte und für die neue Wohnung so früh wie möglich.

Phase 2: Zwei Monate vor dem Umzug

Spätestens zwei Monate vor dem Umzug wird es Zeit, eine Umzugsfirma zu beauftragen oder sich um helfende Hände im Freundes- und Familienkreis zu kümmern. Um ein gutes und zuverlässiges Umzugsunternehmen zu finden, lohnt sich oft der Vergleich mehrerer Anbieter. Achten Sie dabei aber auch vor allem auf die tatsächlich benötigte Transportkapazität, wie Ladefläche und Volumen des Umzugswagens. Beantragen Sie bei Bedarf nun auch eine Halteverbotszone vor der alten und vor der neuen Wohnung. Anträge dafür sind bei der zuständigen Stadt oder Gemeinde zu stellen.

Sollten Sie an einem Wochen- oder herkömmlichen Arbeitstag umziehen, beantragen Sie bei Ihrem Arbeitgeber einen Urlaubsantrag. Wenn Sie mit kleinen Kindern oder Tieren umziehen, sollten Sie rechtzeitig auch Betreuungspersonen für diese organisieren.

Es kann auch nicht schaden, bereits jetzt mit dem Aussortieren und Entrümpeln von Schränken, Dachboden und Keller zu beginnen. Noch brauchbare Kleidung und Möbel können Sie gegebenenfalls über Online-Flohmärkte verkaufen oder an Hilfsorganisationen spenden, andere Altlasten kommen zum Recyclinghof.

Wenn Sie Lust auf ein neues Interior haben oder bestimmte Wohnvorrichtungen, wie zum Beispiel eine Küche, für die neue Wohnung selbst anschaffen müssen, sollten Sie sich auch darum rechtzeitig kümmern. Gleiches gilt für Renovierungsarbeiten, die noch vor dem Auszug erledigt werden müssen. Bei der Lieferung neuer Möbel und der Vereinbarung von Handwerkerterminen muss nicht selten mit längeren Vorlaufzeiten von einigen Wochen gerechnet werden, was oft nicht auf dem Radar ist und für ungewollte Überraschungen sorgen kann.

Wer seine Umzug-Checklist konsequent abarbeitet, sollte circa zwei Monate vor dem Umzugstermin auch seine Verträge für Telefon und Internet überprüfen. Einige Anbieter erlauben es, den Wohnort zu wechseln und den laufenden Vertrag am neuen Wohnort ohne zusätzliche Kosten weiterzuführen. Andere Anbieter beharren dagegen auf die vertraglich vereinbarte Laufzeit. Eine solche Konstellation kann dann unter Umständen teuer werden. Ferner lohnt es sich nun, Strom- und Gasanbieter näher zu betrachten, sie zu vergleichen und sie gegebenenfalls auszuwechseln.

Unbedingt sollte jetzt auch ein Termin zum Ablesen der Zählerstände vereinbart werden. Wer Mitgliedschaften oder Abonnements hat, sollte den entsprechenden Ansprechpartnern die anstehende Adressänderung rechtzeitig mitteilen.

Phase 3: Zwei Wochen vor dem Umzug

Spätestens zwei Wochen vor Ihrem Umzug sollte dann auch der Nachsendeauftrag bei der Post gestellt werden. Bei dieser Vorlaufzeit geht man auf Nummer sicher, dass alle Postsendungen an die neue Adresse umgeleitet werden. Die neue Adresse muss aber auch der Bank, dem Stromversorger, Versicherungen sowie dem Arbeitgeber mitgeteilt werden.

Es ist aber auch an der Zeit, alte und neue Nachbarn über Ihren Ein- und Auszug zu informieren.

Es sollte zudem geprüft werden, ob für die Übergabe auch wirklich alle Schlüssel der Wohnung inklusive Waschküche, Garage und Keller vorhanden und funktionstüchtig sind. Insbesondere das Nachmachen von Sicherheitsschlössern kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Es kann auch nicht schaden, nun die Protokolle für die Wohnungsübergabe in der alten und in der neuen Wohnung Punkt für Punkt durchzugehen. Wenn diesbezüglich noch etwas zu klären oder zu unternehmen ist, haben Sie in der Regel zwei Wochen vor Umzug noch genügend Zeit dazu. Idealerweise führen Sie zwei Wochen vorher auch eventuell notwendige Schönheitsreparaturen in der alten Wohnung durch. Bei dieser Gelegenheit können Sie auch gleich überprüfen, ob Sie im Besitz aller Werkzeuge sind, die sie kurz vor dem Umzug für den Ab- und Aufbau Ihrer Möbel benötigen.

Auch für die Beschaffung von anderem Umzugsmaterial wie Kartons ist jetzt ein idealer Zeitpunkt. Denken Sie diesbezüglich eher groß als klein. Schon eine Dreizimmerwohnung kann schnell bis zu 100 Kartons füllen. Professionelle Speditionen bestehen zudem darauf, dass alle zu transportierenden Gegenstände in Kartons verpackt sind. Ziehen Sie auf eigene Faust um, besorgen Sie sich genügend Decken, Müllsäcke, Tragegurte und Abdeckfolie für den großen Tag.

Schauen Sie jetzt auch schon in Ihren Vorratsschrank und verwerten Sie Getränke und schwere Konservendosen. Auf jeden Fall sollte die Tiefkühltruhe bis kurz vor dem Umzugstag vollständig geleert sein.

Phase 4: Einige Tage vor dem Umzug

Nun wird es Zeit, die letzten Dinge zu erledigen. Erinnern Sie alle Umzugshelfer noch einmal an den bevorstehenden Umzugstermin und besorgen Sie für Ihre Helfer ausreichend Verpflegung. Bei Umzügen während der warmen Jahreszeiten sollten Sie vor allem genügend Getränke anbieten können.

Aber zu einem Umzug gehört in erster Linie natürlich das Packen. Denken Sie stets daran, Kartons nicht zu schwer und Bücherkartons nie ganz voll zu packen. Klug ist es beispielsweise, zunächst Bücher in einen Karton zu legen und diesen dann mit leichteren Kleidungsstücken aufzufüllen. Das spart Muskelkraft. Jeder Karton sollte auch beschriftet sein, entweder mit seinem jeweiligen Inhalt oder mit dem Raum, in den der Inhalt des Kartons eingeräumt werden soll.

Dann sollten Sie Ihre Möbel abbauen und umzugsfertig machen. Fertigen Sie gegebenenfalls einen Plan der neuen Bleibe als Hilfestellung für Ihre Umzugshelfer an. Damit verhindern Sie, dass Kartons und Möbelstücke beim Umzug einfach wahllos abgestellt werden und den Weg versperren. Vertrauliche und persönliche Gegenstände und Unterlagen bringen Sie am besten persönlich in die neue Wohnung.

Spätestens am Abend vor dem Umzug sollten Kühlschrank und Gefriertruhe abgetaut werden. Gießen Sie auch Ihre Pflanzen vor dem Umzug noch einmal leicht. Reinigen Sie die alte Wohnung nach dem Ausräumen, das erleichtert die reibungslose Übergabe an den Vermieter. Bevor Sie Ihre neue Bleibe einrichten, machen Sie Fotos von ihrem Leerzustand und den Gemeinschaftsräumen, um eventuelle Vorschäden zu dokumentieren.

Phase 5: Nach dem Umzug

Die Umzug Checkliste endet jedoch nicht automatisch mit dem Einzug in die neue Bleibe, denn innerhalb der gesetzlichen Frist müssen Sie beim Einwohnermeldeamt Ihren neuen Wohnort anmelden. Auch Ihr Auto sollten Sie schnellstmöglich auf Ihre neue Adresse ummelden.

Bringen Sie neue Namensschilder an der Wohnungs- und Haustür sowie dem Briefkasten an und entfernen Sie alle Namensschilder im alten Wohnhaus.

Laden Sie zu einer Einweihungsparty in der neuen Wohnung ein, verschieben Sie die finalen Schönheitskorrekturen auf danach. Auf der sicheren Seite ist zudem, wer sich bei einem Mieterschutz-Club anmeldet und eine Mietrechtsschutzversicherung abschließt. Denken Sie auch daran, Ihre Mietkaution vom Vermieter der alten Wohnung zurückzufordern.

Erstellen Sie einen Kostenplan für Ihren Umzug

Unser letzter Tipp lautet: Eine perfekte Umzug-Checklist komplettiert ein kluger Kostenplan! Wie viel ein Umzug tatsächlich kostet, hängt natürlich von den unterschiedlichsten Faktoren ab. Zum Beispiel davon, was Sie selbst machen wollen und können. Oder wie groß Ihr Umzugsvolumen ist, also ob Sie als Single oder Großfamilie umziehen müssen. Oder ob Sie nur ein paar Straßen weiter oder in eine ganz andere Region umsiedeln.

Gut zu wissen ist in jedem Fall, dass zu Monatsanfang, -mitte und -ende die Preise bei Speditionen tendenziell höher sind, weil dann die meisten Menschen umziehen. An den Tagen dazwischen finden sich meistens günstigere Tarife. Finanziell kann es sich aber auch lohnen, den tatsächlich benötigten Laderaum gut zu kalkulieren. So sparen Sie sich unter Umständen eine unnötige Leerfahrt, die Sprit und Kilometer kostet. Heben Sie außerdem alle Belege für Transport-, Renovierungs- und andere Umzugskosten auf, denn oft können Sie diese Ausgaben von der Steuer absetzen.

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