Home-Office einrichten – 6 Tipps für den Arbeitsplatz daheim

Home-Office einrichten – 6 Tipps für den Arbeitsplatz daheim

Bereits 2019 arbeitete das deutsche Bundesarbeitsministerium an einem Gesetzentwurf, der das Recht auf Arbeit im Home-Office stärken sollte. Sollte der Wunsch eines Arbeitnehmers nach der Arbeit von zu Hause nicht stattgegeben werden, müsse das Unternehmen künftig begründen, warum dies nicht möglich sei, forderten im vergangenen Jahr vor allem die Sozialdemokraten. Allerdings führten die Vorschläge nur zu heftigen Debatten, eine Einigung wurde nicht erzielt und das politische Anliegen auf Eis gelegt. Durch Corona wurde das Thema Home-Office jedoch plötzlich zu einer bedingungslosen Alternative: Aus Angst vor Ansteckung und Erkrankung durch das Virus arbeiten nun Millionen von Menschen in ihren eigenen vier Wänden. Die meisten von ihnen stehen dabei vor einer neuen und ungewohnten Situation. Denn wie sieht das perfekte Home-Office eigentlich aus? Wie sollte ich meinen Home-Office-Arbeitsplatz einrichten? Damit das Arbeiten von zu Hause erfolgreich funktioniert, sollten auf jeden Fall ein paar grundlegende Rahmenbedingungen gegeben sein. Wir haben für Sie sechs Tipps zusammengestellt, wie Sie Ihr Home-Office einrichten sollten, damit der Arbeitsalltag zu Hause effizient und leicht zu handhaben ist.

Tipp 1: Morgenroutine etablieren

Um einen geregelten Tagesablauf beizubehalten, sollte man am besten jeden Morgen zur selben Zeit aufstehen. Auch die normale Morgenroutine sollte weitergeführt werden: Kaffee trinken, frühstücken und Morgenhygiene. Vor allem der Pyjama sollte gegen Alltagskleidung getauscht werden, denn in Jeans und einer frisch gebügelten Bluse arbeitet es sich viel besser als in einer Jogging-Hose und einem alten T-Shirt. Selbst ein wenig Make-up oder ein frisch duftendes Parfum können so manches Wunder bewirken. Es ist zwar verlockend, den ganzen Tag im Bett zu verbringen. Reguläre Arbeitszeiten, saubere Kleidung und das Sitzen an einem Schreibtisch tragen jedoch definitiv zu mehr professioneller Effizienz bei, denn dadurch kommt man einfach besser in den ‚Arbeitsmodus‘. Um im Home-Office erfolgreich zu arbeiten, ist deshalb eine Sache unerlässlich: Raus aus dem Bett, rein in den Alltag.

Tipp 2: Fester Arbeitsplatz

Im Home-Office sollte im Idealfall immer an einem festen Ort gearbeitet werden, an dem es einen bequemen Stuhl, einen Tisch, eine Steckdose und genügend Ruhe gibt. Wenn ein separates Arbeitszimmer fehlt und nur das Wohnzimmer bleibt, um Unterlagen, Computer und andere Utensilien unterzubringen, sollte darauf geachtet werden, dass ein möglichst ruhiger, abgeschirmter Bereich gewählt wird. Die Wand neben der Tür ist dementsprechend eher ungeeignet, eine ruhige Ecke dagegen besser. Das Büro im Schlafzimmer einzurichten ist nicht optimal und sollte nur eine Notlösung sein. Wenn es jedoch nicht anders geht, sollte der Schreibtisch möglichst wohnlich gestaltet werden. Laptop und andere Arbeitsutensilien sollten über Nacht weggeräumt und andere Elektrogeräte ausgeschaltet werden. Eine alternative Notlösung zum Schlafzimmer könnte gegebenenfalls auch ein Flur sein. Doch egal, wo Sie Ihren Home-Office-Arbeitsplatz einrichten: Er sollte sich idealerweise immer in der Nähe von einem oder mehreren Fenstern befinden, denn Dunkelheit strengt die Augen an und lässt die Konzentration sinken.

Achten Sie beim Ausrichten des Monitors jedoch darauf, dass sich die Fenster auf diesem nicht störend spiegeln. Neben dem natürlichen Tageslicht sollten auch ausreichend künstliche Lichtquellen vorhanden sein. Schöne Schreibtischlampen finden sich schon für wenig Geld. Optimal sind Lampen mit einem oder zwei beweglichen Gelenken und schwenkbarem Schirm, der nach Bedarf ausgerichtet werden kann. Bei Platzknappheit auf dem Tisch kann auch eine Stehlampe Abhilfe schaffen. In allen denkbaren Konstellationen sollte beim Leuchtmittel auf eine neutrale Lichtfarbe gesetzt werden – das ist beim Arbeiten am angenehmsten. Rechtshänder stellen ihre Schreibtischlampen am besten auf die linke Seite, Linkshänder auf die rechte. So wird verhindert, dass die schreibende Hand störende Schatten auf das Papier oder den Bildschirm wirft.

Tipp 3: Ansehnliche Funktionalität

Wird das Home-Office nicht in einem separaten Arbeitszimmer, sondern in einem Wohnraum eingerichtet, sollte der neue Arbeitsplatz zumindest optisch nicht stören und sich visuell stimmig in die restliche Wohnlandschaft einfügen. Bei Neuanschaffungen werden idealerweise freundliche und neutrale Farben gewählt. Weiße Hängeschränke über der Büroecke zum Beispiel schaffen praktischen Stauraum und sind platzsparend. Bei guter Rückengesundheit reicht anstatt eines klassischen Bürostuhls auch ein bequemer Stuhl. Ein solcher fügt sich in der Regel besser in die übrige Wohnungseinrichtung ein und dient als zusätzliche Sitzgelegenheit für Gäste oder Familienmitglieder. Frische Blumen oder Zimmerpflanzen sorgen für eine angenehme Raumatmosphäre. Mit hoch gewachsenen Zimmerpflanzen kann der Arbeitsplatz sogar optisch von den Wohnräumen abgegrenzt werden. Dazu eignen sich übrigens auch mobile Raumteiler oder offene Regale. Wer sein Home-Office langfristig einrichten möchte, kann seinen neuen Arbeitsplatz auch über die Wand- oder Fußbodengestaltung von den herkömmlichen Wohnräumen abgrenzen. Für die Auswahl der Wandfarbe raten wir zu Grau- oder Blautönen, die beruhigend wirken und die Konzentration fördern. Anstatt zu streichen, reichen für visuelle Abwechslung aber oft auch schon ein Pin-board oder eine Korkplatte aus dem Baumarkt aus.

Tipp 4: Do it yourself

Wer keinen geeigneten Schreibtisch oder nicht ausreichend Platz für einen solchen hat, muss kreativ werden. Bei genauerem Hinsehen lassen sich jedoch herkömmliche Einrichtungsgegenstände ganz einfach umfunktionieren. So eignet sich unter Umständen sogar ein herausnehmbares Regal aus dem Kleiderschrank als Arbeitsfläche. Praktisch sind auch Sekretär-Kommoden, bei denen die Tischplatte einfach ein- und ausgeklappt wird. Selbst ein Bügelbrett kann vorübergehend als Schreibtisch dienen. Dank seines verstellbaren Untergestells kann es zudem ganz nach individuellen Bedürfnissen hö-henverstellt werden.

Tipp 5: Strukturieren ist das A und O

Nicht nur für das herkömmliche Office, sondern auch für das Home-Office gilt: Inmitten einer klar strukturierten Umgebung arbeitet es sich deutlich besser und effizienter. Deshalb sollte auch der Arbeitsplatz in den eigenen vier Wänden stets ordentlich und aufgeräumt sein. Dabei können zum Beispiel ein Magazin- und Stiftehalter sowie eine Ablage für Erledigtes helfen. Einfache Briefablagen oder Ordner helfen bei der Sortierung von Unterlagen. Alles Unbrauchbare, wie geöffnete leere Briefumschläge oder nicht mehr aktuelle Notizen, wandert direkt in den Müll oder ins Altpapier. Ladekabel und Akkus werden am besten zusammen in einer Box verstaut, kleine Bänder mit Klettverschluss, mit denen die Kabel gebündelt werden, verhindern nervigen Kabelsalat. Besonders wichtig ist bei der Arbeit aus dem Home-Office zudem, sich jeden Tag feste Ziele zu setzen. Am besten notiert man sich jeden Morgen, was zu tun ist, und setzt sich dabei auch gleich Prioritäten. Dafür eignen sich die sogenannten To-Do-Listen. Die dringendsten Projekte sollten dabei mit einem Symbol, zum Beispiel einem Fragezeichen, gekennzeichnet werden.

Tipp 6: Pausen, Feierabend und Entspannung

Beim Einrichten des Home-Office sollte aber auch der nötige Abstand von den beruflichen Pflichten nicht vergessen werden. Wer von zu Hause produktiv arbeiten möchte, sollte dies in Intervallen tun. Das bedeutet: Auf 90 Minuten konzentrierte Arbeit sollte eine Pause von zehn bis 15 Minuten folgen. Forscher haben herausgefunden, dass unsere Aufmerksamkeit automatisch nach 90 bis 120 Minuten nachlässt – und wir können nichts dagegen tun. Um reguläre Arbeitszeiten einzuhalten, sollte zudem morgens nicht nur pünktlich angefangen, sondern auch abends pünktlich Feierabend gemacht werden. Weil der Weg zur Arbeit und Auswärtstermine im Home-Office in der Regel wegfallen, sollten zudem auch körperliche Aktivitäten nicht vernachlässigt werden. Nicht umsonst sagen Experten: Sitzen ist das neue Rauchen! Starten Sie deshalb den Tag mit ein wenig Sport, zum Beispiel einem kurzen Dauerlauf oder einer Fahrradtour zum nächsten Bäcker. Und auch wenn Sie bequem sitzen: Stehen Sie regelmäßig auf, am besten jede Stunde für fünf Minuten. Auch beim Telefonieren sollten Sie in der Wohnung umherlaufen, anstatt am Schreibtisch sitzen zu bleiben. Neben körperlicher Betätigung ist es besonders in schwierigen Zeiten wichtiger denn je, Zeit für sich selbst zu finden und zur Ruhe zu kommen. Vielen Menschen hilft dabei die Meditation. Beim Einrichten Ihres Home Office können Sie deshalb auch an eine Meditationsecke denken, in der sie ungestörte Konzentrationsübungen durchführen, um sich von den alltäglichen Belastungen zu erholen.

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