Die Geschichte des Gartens + 10 Tipps zum Garten verschönern

Die Geschichte des Gartens + 10 Tipps zum Garten verschönern

Hauseigene Gärten waren schon immer ein willkommenes Extra, doch durch die Corona-Krise haben sie nochmals an Wert gewonnen - waren und sind sie doch eine der wenigen Orte, an denen man sich auch in Pandemie-Zeiten mit Familie, Freunden und gutem Gewissen treffen kann. Wer hätte jedoch gedacht, dass die Geschichte des Gartens bis in die Steinzeit zurückreicht? Wussten Sie, dass im alten Ägypten und während der Renaissance Gärten immer wieder unterschiedliche Zwecke erfüllt haben? Wir reisen mit Ihnen durch die Geschichte des Gartens und geben Ihnen dazu noch zehn Tipps, wie Sie diesen Sommer Ihren eigenen Garten verschönern können.

Überlieferte Geschichten haben oft den gleichen Anfang. Ihr tatsächlicher Ursprung ist jedoch zumeist unklar und wird wahrscheinlich bis in die Ewigkeit kontrovers diskutiert werden. Auch über den Beginn der Geschichte des Gartens, der bis in der Steinzeit zurückreicht, herrscht unter den Experten Uneinigkeit: Begannen die ersten Ackerbauern vor rund 10.000 Jahren mit dem Anbau von Feldfrüchten, um Hunger und Not zu stillen, oder wollten sie mit dem Wildgetreide nur Bier gären? Wie auch immer es sich tatsächlich zugetragen haben mag - feststeht, dass Gärten am Anfang ihrer Entstehungsgeschichte hauptsächlich für Ernährung und Schutz standen. Andere Funktionen wie Erholung, Entspannung und Prestige erfüllte ein Garten erst später in seiner Zeitgeschichte.

Von der Nahrungsquelle bis zur Gartenpflege

Besonders in südlichen Gefilden dienten die Gärten anfangs aber nicht nur dem Anbau von Obst, Gemüse, Kräutern und Wein, sondern sie spendeten den Menschen auch dringend benötigten Schatten. Die Perser waren ab circa 500 vor Christi die Ersten, die ihre Gärten mit Brunnen, Bäumen und schönen Blumen schmückten, um sich in prachtvollen und von Mauern umgebenen Refugien von der Außenwelt abzuschirmen. Zierde und Ernährung erfüllten aber auch viele Gärten im alten Rom. In China hingegen dienten Gärten auch religiösen und philosophischen Aspekten. Ihre aufwendige Gestaltung symbolisierte unter anderem Ausgewogenheit und den ungehinderten Fluss von positiver Energie. Mit den ausdrücklichen Vorschriften zur Bewirtschaftung der königlichen Domänen Anfang des 9. Jahrhunderts rückten der landwirtschaftliche Nutzen und Ertrag des Gartens jedoch vollends in den Vordergrund. Das Wissen um den Gartenbau und die richtige Gartenpflege wuchs beständig und bekam immer mehr Aufmerksamkeit. Aus dieser Zeit stammen übrigens auch die ersten Experten, die sich eindringlich und bis ins letzte Detail mit Gartenkulturen beschäftigten. Der Name Hildegard von Bingen zum Beispiel ist vielen Menschen noch bis heute geläufig.

Von der Renaissance in den Schrebergarten

Während der Renaissance dienten Gärten dann als Symbol der Macht. Nutzpflanzen gibt es kaum noch und mit pompösen Blumenarrangements, Skulpturen und Wasserspielen feierte sich vor allem der Adel selbst und gerne. Am berühmtesten ist in dieser Hinsicht sicherlich der Park im französischen Versailles in der Nähe von Paris. Die streng geometrischen Formen der barocken Gärten dieser Epoche stießen bei englischen Gartenarchitekten wie William Kent allerdings auf Widerwillen: „Nature abhors straight lines“ – zu Deutsch: „Die Natur verabscheut gerade Linien“, empörte sich der Engländer und wurde mit dieser Aussage zu einer Art Visionär. Denn während der Epoche der Aufklärung wurde nun wieder die natürliche Landschaft zum gestalterischen Vorbild; unebene Böden, verschlungene Pfade und frei wachsende Bäume waren die neuen Statussymbole.

Mit Beginn des 19. Jahrhunderts flossen schließlich zunehmend ökonomische und forstwirtschaftliche Aspekte in die Gestaltung großer Landschaftsgärten ein. Zunächst in Leipzig und mit der Zeit in immer mehr größeren Städten setzte sich die Philosophie durch, dass vor allem Kinder aus Arbeiterfamilien für wenigstens ein paar Stunden aus ihren beengten Lebensverhältnissen entfliehen sollten. Nach dieser Idee des Orthopäden Moritz Schreber entstanden so die sogenannten „Schrebergärten“ an Stadträndern oder unbebautem Grünland, während in den städtischen, großbürgerlichen Villen Gärten vor allem Repräsentationszwecken dienen sollten.

Individuelle Nutzen

Während des Zweiten Weltkrieg wurden die Gärten dann jedoch wieder zu einer lebenswichtigen Ernährungsquelle für viele Menschen. In der Nachkriegszeit und mit zunehmendem Wohlstand verringerten sich diese Nutzflächen aber und wurden immer mehr zu Orten der Freizeitgestaltung - die allerdings nicht zu viel Arbeit machen sollten. 1951 wurde die berühmte Bundesgartenschau (BUGA) ins Leben gerufen, die bis heute alle zwei Jahre über aktuelle Trends und Themen der Garten- und Parkgestaltung informiert. Heutzutage gibt es in Gärten eigentlich alles zu finden. Oder anders gesagt: Nutzen und Gestaltung von Gärten hängen längst nicht mehr von gesellschaftlichen Normen oder Lebensnotwendigkeiten, sondern vielmehr von den individuellen Vorstellungen ihrer Besitzer ab.

Wenn auch Sie Ihren Garten verschönern wollen, und dafür nicht gleich einen professionellen Landschaftsgärtner engagieren möchten, lesen Sie unsere nun folgenden Tipps. Wir haben uns auf die Suche nach einfachen Ideen gemacht, die Sie ohne großen zeitlichen und finanziellen Aufwand ganz einfach umsetzen können. Manchmal lassen sich schon durch kleine Veränderungen große Effekte erzielen. Hier kommen unsere zehn „Garten-verschönern-Ideen“:

Tipp Nummer 1: Pflegeleichte Pflanzen

Es gibt tatsächlich einige Pflanzen, die das ganze Jahr über wunderbar aussehen und dabei kaum Arbeit machen. Immergrüne Pflanzen und Perennien blühen beispielsweise zu jeder Jahreszeit. Wenn Sie die gleichen Pflanzen mehrfach setzen, erzeugen Sie dadurch ein stimmiges Gesamtbild Ihres Gartens. Alternativ können sie auch die gleichen Pflanzen in mehreren Farben setzen. Viele Stauden gibt es nicht nur in Weiß, sondern zusätzlich auch in bunten Farbtönen.

Tipp Nummer 2: Hübsche Übertöpfe

Wenn nicht die Pflanzen im Mittelpunkt stehen sollen, kann auch ein schöner Mix aus verschiedenen Pflanzentöpfen abwechslungsreiche Highlights setzen. Such verschiedene Farben und Materialien der Übertöpfe sorgen schließlich für wundervolle Blickfänge.

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Tipp Nummer 3: Dekoration aus Gräsern

Neben Blumen und Pflanzen sind aber auch Gräser eine perfekte Möglichkeit, um Ihren Garten günstig und ohne viel Aufwand zu verschönern. Sie sind preiswert, brauchen nicht viel Pflege und sind selbst im Winter mit Raureif und Schnee oft noch eine Zierde.

Tipp Nummer 4: Geometrische Formen

Auch mit einem geometrischen Garten-Design können Sie ein stilvolles Ambiente erzeugen, das nicht viel Pflege benötigt. Die Möglichkeiten dazu sind vielfältig und reichen von Pflastersteinen oder Rasenflächen bis hin zur Pergola.

Tipp Nummer 5: Vertikale Akzente

Für schöne Strukturen sorgen auch Kletterpflanzen, die an einem Gerüst, einem Gartenhaus oder einem Baumstamm emporwachsen. Sie setzen vertikale Akzente und sorgen manchmal sogar für eine Prise Poesie, vor allem im Zusammenspiel mit strengen und geometrischen Formen. Übrigens blühen einige Rosenarten aus vertikal rankenden Sträuchern sogar zweimal im Jahr.

Tipp Nummer 6: Setzen Sie Höhepunkte

Für das Projekt „Garten verschönern“ sollten Sie sich einen Überblick darüber verschaffen, zu welcher Jahreszeit Highlights in Ihrem Garten fehlen oder eben nicht fehlen sollten. Im Herbst zum Beispiel wechseln einige Pflanzen die Farbe ihrer Blätter und entfalten im Garten ein fantastisches Farbspiel. Mit der richtigen Pflanzenwahl gelingt das auch in Ihrem Garten. Schreiben Sie am besten jeden Monat auf, was in Ihrem Garten zu sehen ist, was Ihnen besonders gut gefällt oder was Sie vielleicht in einem öffentlichen Park oder anderen Gärten gesehen haben. So bekommen Sie einen Überblick, zu welcher Zeit besonderer Gestaltungsbedarf herrscht. Höhepunkte können Sie natürlich auch durch nicht-pflanzliche Elemente setzen, beispielsweise durch schöne Gartenmöbel.

Tipp Nummer 7: Klare Kante

Um eine klare Linie zwischen Beet und Rasen zu erzielen, muss das Beet durch eine Rasenkante abgetrennt werden. Eine solche kann man leicht mit kleinen Natursteinen bauen. Das sieht nicht nur hübsch aus, sondern verhindert zugleich das schnelle verwildern der Beete und erleichtert zudem auch noch das Rasenmähen.

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Tipp Nummer 8: Erstellen Sie ein Farbkonzept

Bei der Gestaltung Ihres Gartens haben Sie die Wahl, ihn mit ihren Lieblingsfarben auszustatten. Ein Garten, der sich zumindest zu einer Jahreszeit auf bestimmte Farbtöne beschränkt, sieht zudem oft auch stimmiger aus als einer mit einer unruhigen Farbmischung. Unser Extra-Tipp lautet: Um Abwechslung in das allgegenwärtigen Grün zu bringen, sorgen rote Blätter für den besonderen Touch im Garten. Anthocyane, rote Pflanzenfärbstoffe, sind für die Färbung der Blätter verantwortlich und sorgen vor allem im Herbst für spektakuläre Farbspiele.

Tipp Nummer 9: Denken Sie auch an die Tierwelt

Bringen Sie durch die Neugestaltung auch mehr Leben in ihren Garten! Bestimmte Pflanzen sind bei Vögeln und Insekten besonders beliebt, sowohl als Nahrungsquellen als auch als Nistplätze. Wenn Sie also auch der Tierwelt etwas Gutes tun wollen, pflanzen Sie beispielsweise Holunder, Felsenbirne, Kornelkirsche oder Schlehen. Auch die Beeren von Berberitzen schmecken Vögeln gut. Schmetterlinge sitzen besonders gerne auf dem Sommerflieder Buddleia, der deswegen auch ‚Schmetterlingsstrauch‘ genannt wird.

Tipp Nummer 10: Der finale Touch

Damit alles schnell wächst und auch langfristig schön aussieht, sollten Sie ihren Garten stets ausreichend gießen und gegebenenfalls auch düngen. Gartenmöbel lassen sich mit Accessoires wie stilvollen Sitzpolstern oder Kissen aufwerten. Dunkelblau und dunkelgrün wirken in einem blühenden Sommergarten dabei besonders harmonisch. Windlichter oder Fackeln sorgen für eine gemütliche Atmosphäre.

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