Wenn sich ein Turm im württembergischen Hügelland zum Besuchermagnet entwickelt, Häuser kunterbunt bemalt sind, aus selbstverdichtendem Beton konstruiert wurden oder mit ihren schiefen und krummen Fassaden zum Wahrzeichen einer Stadt werden, dann kann dies nur eines heißen: Wir stellen Ihnen fünf besondere Immobilien aus der Heimat vor:
Mit ihren 232 Meter Höhe übertrumpft die Besucherterrasse des Testturms von Thyssen-Krupp Elevator in Rottweil die des Berliner Fernsehturms um sagenhafte 29 Meter. Und obwohl der Turm erst im vergangenen Oktober seinen ersten Geburtstag feierte, kann er schon jetzt auf viele Superlative zurück blicken: Das Aussichtsdeck an der Turmspitze entwickelte sich zum absoluten Besucherliebling Baden-Württembergs und wurde 2018 mit dem Deutschen Ingenieurbaupreis ausgezeichnet. Derzeit ist das Meisterwerk von Werner Sobek und Jahn Architects sogar im Rennen um den Mies van der Rohe Award, dem bekanntesten EU-weit ausgeschriebenen Preis für zeitgenössische Architektur.
Der kanadisch-amerikanische Architekt Frank O. Gehry ist bekannt für seinen ausgefallenen Stil, der sich durch kippende Räume, umgekehrte Formen, abgewinkelte Ebenen und gebrochene Geometrien auszeichnet. Im Düsseldorfer Medienhafen baute der Architekt gleich drei Gebäude mit schiefen Hausfassaden und in verschachtelter Anordnung. Dabei zeigte er sich auch bei den Materialien höchst experimentierfreudig: Das linke Gebäude ist glatt verputzt, das rechte hat eine Backsteinfassade und der kleine Turm in der Mitte ist mit silbrig glänzendem Edelstahlblech verkleidet. Seitdem das illustre Trio im Jahr 1999 fertig gestellt wurde, gelten die sogenannten Gehry-Bauten am Rheinufer sogar als eines der Wahrzeichen der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt.
Die britische Tageszeitung The Guardian bezeichnete das Phaeno als eines der zwölf bedeutendsten modernen Bauwerke der Welt. Das 2005 eröffnete Wissenschaftsmuseum in Wolfsburg beherbergt nicht nur eine "Welt der Phänomene", sondern ist aufgrund seiner außergewöhnlichen Architektur selbst eine Art Phänomen. Bei dem von der Architektin Zaha Hadid entworfenen Gebäude treffen kantige und schroffe Partien auf sanfte und fließende Elemente; es gibt extrem schräge Flächen und unterschiedliche Neigungswinkel. Das in sich geschlossene statische System ist gekennzeichnet durch große Deckenüberstände und erhebliche Spannweiten. Für die Umsetzung der unregelmäßigen geometrischen Bauteile des Phaeno wurden die bis dato bestehenden Grenzen der Technik ausgehebelt, indem unter anderem Spezialbaustoffe wie selbstverdichtender Beton verwendet wurden – eben eine ganz besondere Immobilie.
Der Einsteinturm auf dem Potsdamer Telegrafenberg vereint Wissenschaft und Architektur: Im Turm ist ein Sonnenobservatorium - ein Teleskop zur Beobachtung der Sonne - untergebracht. Der expressionistische Bau, bei dem auch Elemente des Jugendstils erkennbar sind, wurde vom Architekten Erich Mendelsohn in Zusammenarbeit mit dem Physik-Nobelpreisträger Albert Einstein und dem Astronomen Erwin Finlay Freundlich entworfen und im Jahr 1924 fertiggestellt. Mendelsohns Stil äußert sich in der Gestaltung der Außenfassade durch schwingende Formen und gekrümmte Kurven, die die Aspekte der modernen Technik, Physik und Mathematik widerspiegeln sollen. Aufgrund der Mischbauweise - einige Gebäudeteile sind aus Beton, andere aus Ziegelmauerwerk gefertigt - musste der Einsteinturm, der heute ein Teil des Astrophysikalischen Instituts Potsdam ist, im Laufe der Jahre immer wieder saniert werden. Unter unseren Top 5 der besonderen Immobilien in Deutschland ist diese das älteste Bauwerk im Bunde.
Was passiert, wenn Malerei auf außergewöhnliche Architektur trifft? Es wird bunt und verspielt - zumindest bei den dutzenden Bauwerken, die der im Jahr 2000 verstorbene österreichische Künstler Friedensreich Hundertwasser in Zusammenarbeit mit den Architekten Josef Krawina, Peter Pelikan und Heinz M. Springmann gestaltet hat. Eines von ihnen ist die Waldspirale in Darmstadt. Der Wohnkomplex, bestehend aus 105 Wohnungen auf 12 Stockwerken, weist keine rechten Winkel und keine geraden Linien auf. Bunte Säulen, Spiralen und Zwiebeltürmchen zieren das U-förmige Gebäude, aus dessen Fenstern Bäume wachsen - typisch für den Hundertwasser-Stil.
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