Immer mehr Verbraucher bekommen die Auswirkungen der europaweiten Energieknappheit zu spüren – noch nicht in Form von kalten Wohnungen oder Häusern, aber im Geldbeutel. Die Preise für Heizöl und Erdgas sind rasant gestiegen, Strom und Sprit sind so teuer wie noch nie zuvor und eine preisliche Rückentwicklung ist nicht in Sicht. Dennoch gibt es eine Möglichkeit, den Preisexplosionen entgegenzuwirken: Energie sparen! Und tatsächlich können eine Menge Tricks den Verbrauch von Strom, Wärme, Wasser und sogar Sprit reduzieren. Die Tricks können in der Regel mit wenig Aufwand im Alltag untergebracht werden, ohne dafür grundlegendende Einschränkungen in Kauf nehmen zu müssen. Und sie schonen zudem noch die Umwelt.
Hier kommen unsere jeweils zehn besten Tipps zum Gas-, Strom- und Spritsparen:
Ein Großteil der deutschen Haushalte heizt mit Gas. Dabei sind zentrale Gasheizungen ebenso weit verbreitet wie kleinere, an der Wand hängende Geräte für Gas, die vor allem in den vergangenen Jahren aufgrund der effektiven Platzersparnis immer beliebter wurden. Angesichts des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und die damit einhergehende Verschlechterung der Gasversorgung appellierte sogar Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck an alle Gasverbrauchende in Deutschland – von der Wirtschaft bis hin zu Privathaushalten – den Gasverbrauch so gut wie möglich zu reduzieren. Jede eingesparte Kilowattstunde Energie helfe, sagte der Grünen-Politiker. Um Gas zu sparen, können schon kleine Maßnahmen helfen, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen.
So viel schon vorweg: Beim Gassparen spielt die Heizung die Hauptrolle, denn sie schlägt im Durchschnitt mit 85 Prozent des Gasverbrauchs in deutschen Haushalten zu Buche.
In erster Linie ist es wichtig, den Thermostat so einzustellen, dass keine kostbare Wärme verschwendet wird. Dabei gilt die Faustregel: weniger ist mehr. In Räumen, die nicht 24 Stunden am Tag genutzt werden – wie zum Beispiel der Hobbykeller oder das Arbeitszimmer – müssen nicht rund um die Uhr 21 Grad Celsius herrschen. Für die passenden Zimmertemperaturen kann sich dabei an folgenden Werten orientiert werden:
Um Gas zu sparen, ist eine Wartung der Heizanlage durch einen professionellen Installateur unverzichtbar. Fehler in der Heizungsregelung sowie defekte Bauteile können so festgestellt und behoben werden. Besondere Aufmerksamkeit verlangt dabei in der Regel der Gasbrenner einer Heizung – vor allem wenn dieser nicht richtig eingestellt ist und die Verbrennung des Gases dadurch nicht vollständig erfolgt.
Sie können aber auch selbst Hand anlegen, um Gas zu sparen. So ist es insbesondere vor der Heizsaison sinnvoll, alle Heizkörper gründlich zu entlüften. Denn nach den warmen Jahreszeiten, in deren Verlauf die Heizung nicht in Betrieb genommen wurde, kann sich Luft in der Heizanlage sammeln. Dann kann es nicht nur zu störenden Blubber-Geräuschen kommen, sondern auch das Heizwasser zirkuliert nicht mehr optimal, was wiederum unnötig Energie verbraucht.
Um einen Wärmestau zu vermeiden, sollte ein Heizkörper nicht zugestellt sein. Insbesondere der Wärmefühler des Heizthermostats, der die Umgebungstemperatur misst und sie der vom Nutzer eingestellten Stufe angleicht, sollte frei sein. Zudem sollten zu Beginn der Heizperiode alle Heizkörper gereinigt und entstaubt werden.
Neben der richtigen ‚Behandlung‘ der Heizanlagen lässt sich auch beim richtigen Heizen in Bad und Küche viel Energie sparen. In den meisten Wohnobjekten wird mit einer zentralen Gasheizung oder einer Gastherme neben Heizwärme auch Warmwasser zum Duschen oder zum Abwaschen zubereitet. Das kann ordentlich zu Buche schlagen, wenn es nicht bewusst konsumiert wird.
Mit kleinen Tricks können Sie auch beim Kochen und Backen Gas sparen. So sollten Sie beim Kochen immer einen Deckel verwenden, der genau auf den Topf passt. Füllen Sie auch nur so viel Wasser in den Topf, wie Sie tatsächlich benötigen. Bei kleineren Mengen lohnt es sich, das Wasser im Wasserkocher zu erhitzen – das benötigt weniger Energie und geht schneller.
Wussten Sie, dass das für ein Vollbad benötigte Wasser locker für dreimal duschen reicht? Duschen spart im Vergleich zum Baden also nicht nur Energie und damit Gas, sondern auch Wasser- sowie Abwasserkosten. Unsere Extratipps: Installieren Sie einen Sparduschkopf und verwenden Sie zum Händewaschen oder Rasieren lieber kaltes anstatt warmes Wasser; Zähne und Hände werden mit einer entsprechenden Waschdauer genauso sauber.
Was zunächst etwas widersprüchlich klingt, spart tatsächlich Energie: das richtige Lüftungsverhalten. Mit den nun folgenden Tipps verschwenden Sie kein kostbares Gas:
Vor allem auf dem Höhepunkt der Heizperiode, also während der kalten Monate, sollten Sie Ihre Fenster über einen längeren Zeitraum nicht gekippt lassen, denn dadurch geht viel Wärme verloren. Wesentlich besser ist mehrmaliges Stoßlüften am Tag für ein paar Minuten. Dadurch findet ein rascher Luftaustausch statt, bei dem die vorhandene Wärme nicht verloren geht beziehungsweise durch erneutes Heizen nicht wiederhergestellt werden muss. Drehen Sie die Heizkörper während des Lüftens ab, lässt sich zusätzlich Gas sparen.
Ein weiterer Tipp zum Energiesparen lautet: Vor allem wenn der Temperaturunterschied zwischen den Räumen groß ist, sollten die Türen zu den kühleren Zimmern immer geschlossen werden. Dadurch wird zudem verhindert, dass sich Kondenswasser an der Außenwand des kühlen Raums bildet, sobald warme Luft einströmt.
Ist Ihnen bewusst, dass Zugluft nicht nur unangenehm ist und sogar gesundheitsgefährdend sein kann, sondern auch einen höheren Energieverbrauch zur Folge haben kann, da ständig Wärme verloren geht? Um Energie zu sparen, empfehlen sich daher die folgenden Maßnahmen:
Gut gedämmte Rohre sind vor allem dort erforderlich, wo das heiße Heizwasser aus dem Heizkessel zu den Heizkörpern eine verhältnismäßig lange Strecke zurücklegen muss. Nur dann geht weniger Wärme auf ihrem Weg zum Endziel verloren. Gleiches gilt, wenn die Heizung neben Wärme auch Warmwasser bereitstellt.
Besonders tückisch ist es, wenn Fenster und Türen undicht sind, denn selbst über die kleinsten Spalten in Türen und Fenstern kann die kostbare Wärme entweichen. Helfen können oft jedoch schon Isolierklebebänder, Dichtungsbänder oder Zugluftstopper.
Der Stromverbrauch lässt sich im alltäglichen Leben praktisch überall verringern, denn in nahezu allen Wohnbereichen können Sie durch neue Gewohnheiten, technische Upgrades oder den Austausch von elektronischen Geräten Energie sparen. Hier kommen unsere ultimativen Stromspar-Tipps, sortiert nach Haushaltsbereichen.
Vor allem in der Küche können Sie allein durch neue Verhaltensweisen im Jahr Stromkosten in Höhe von 70 Euro im Jahr sparen.
Befüllen und erhitzen Sie Ihren Wasserkocher nur mit der Wassermenge, die Sie auch tatsächlich benötigen. Wird jeden Tag zum Beispiel ein Liter zu viel zum Kochen gebracht, verursacht das im Jahr insgesamt 16 Kilogramm CO2. Durchschnittlich zehn Euro können Sie pro Jahr sparen, wenn Sie beim Wasserkocher auf die richtige Füllmenge achten.
Tatsächlich müssen die wenigsten Gerichte in einen bereits vorgewärmten Backofen. In der Regel reicht es aus, den Backofen erst dann anzuschalten, wenn Pizza oder Kuchen hineingeschoben werden. Zwar sind die Garzeiten dann prinzipiell länger, dafür wird die eingesetzte Energie aber auch effizienter genutzt. Backofen und auch Elektroherdplatten können oft sogar schon einige Minuten vor dem Ende der Garzeit abgestellt werden, weil die Restwärme zum Fertiggaren oder -backen ausreicht. Besonders bei eher langsam reagierenden Elektro-Kochplatten sollten Sie die Herdtemperatur rechtzeitig zurück- und abdrehen, um die Restwärme auszunutzen.
Kühl- und Gefrierschränke sind für bis zu einem Viertel Ihres Stromverbrauchs verantwortlich – weil sie 24 Stunden am Tag im Einsatz sind. Das Stromspar-Potenzial ist hier also besonders groß: Ein modernes Gerät der besten Energieeffizienzklasse verbraucht im Vergleich zu seinen älteren Kollegen bis zu 50 Prozent weniger Strom. Bei einer Neuanschaffung sollte also unbedingt auf die im Energielabel ausgewiesene Energieeffizienz geachtet werden. Am besten zweimal im Jahr tauen Sie Ihren Kühl- und Gefrierschrank auch vollständig ab. Denn eine Vereisung von schon fünf Millimetern erhöht den Stromverbrauch eines Kühlschranks um etwa 30 Prozent.
Waschmaschine und Trockner gehören zu den Haushaltsgeräten, die den höchsten Energieverbrauch haben. Hier finden Sie unsere Tipps zum Stromsparen im Bad und beim Umgang mit warmem Wasser.
Viele Wasch- und Spülmaschinen können auch direkt an die Warmwasserversorgung angeschlossen werden. Gerade bei kurzen Warmwasserleitungen und besonders energieeffizienter Warmwasserbereitung lohnt sich eine solche Maßnahme.
Vor allem bei Textilien wie Bettwäsche oder Handtüchern sind die Verschmutzungen in den wenigsten Fällen so stark, dass vor der Hauptwäsche noch eine Vorwäsche laufen muss. Waschen ohne Vorwäsche spart bei drei Waschgängen in der Woche sieben Euro im Jahr.
In modernen Waschmaschinen wird die Wäsche nicht nur ohne Vorwäsche, sondern meist auch mit weniger heißem Wasser sauber. Wenn Sie pro Woche zwei Waschgänge bei 30 Grad Celsius statt bei 60 Grad laufen lassen, sparen Sie beispielsweise 17 Euro.
Zudem ist es immer energiesparender, die Wäsche an der frischen Luft zu trocknen anstatt im Trockner. Ein Trockner stößt im Laufe des Jahres bis zu 85 Kilogramm CO2 aus. Durch den Verzicht auf einen Wäschetrockner sparen Sie zudem Stromkosten in Höhe von rund 55 Euro pro Jahr.
Eco-Programme bei Wasch- und Spülmaschinen verbrauchen trotz der längeren Laufzeit weniger Energie: Das Wasser wird deutlich weniger erwärmt und es wird insgesamt sogar weniger Wasser verbraucht. Stattdessen erhalten Wasser und Reinigungsmittel mehr Zeit zum Einwirken – und längeres Schleudern durch Wasch- und Spülwasser sorgt für hygienisch saubere Wäsche. Im Vergleich zu anderen Programmen können Sie jährlich 33 Euro sparen, wenn Sie konsequent auf das Öko-Programm setzen.
Extratipp: Nach dem Elektro- und Elektronikgeräte-Gesetz sind Händler mit einer Verkaufsfläche von mindestens 400 m² dazu verpflichtet, Ihnen beim Kauf eines neuen Geräts Ihr Altgerät abzunehmen und es fachgerecht zu entsorgen. Das gilt auch für Online-Händler.
Laptops verbrauchen viel weniger Energie – bis zu 27 Kilogramm CO2 weniger benötigen sie jährlich gegenüber ihren großen Brüdern. Ein Multimedia-PC verbraucht im normalen Betrieb 75 Watt und mehr, ein Laptop mit vergleichbarer Ausstattung und Leistung kommt hingegen mit nur 30 Watt aus. 18 Euro können Sie dadurch im Jahr sparen. Grundsätzlich gilt: Je größer der Bildschirm und die Ausstattung, desto mehr Strom benötigt ein Gerät. So verbrauchen beispielsweise auch Großbildfernseher mit Bildschirmdiagonalen von über einem Meter häufig mehr Strom als ein Kühlschrank.
Laut Umweltbundesamt verursacht der Standby-Modus von elektrischen Geräten deutschlandweit Stromkosten in Höhe von rund vier Milliarden Euro jährlich. Das bedeutet im Umkehrschluss: Wenn Sie elektrische Geräte richtig ausschalten, statt sie nur in den Ruhemodus zu versetzen, können Sie rund 115 Euro Stromkosten im Jahr sparen. Auch das eingesteckte Ladekabel vom Handy zieht übrigens Strom, wenn das Smartphone nicht dranhängt.
Doch nicht nur Gas und Strom, sondern auch Diesel und Benzin sind so teuer wie nie zuvor. Wer seine Fahrweise jedoch anpasst, kann viel Kraftstoff und bares Geld sparen.
Der konsequente Verzicht auf hohe Drehzahlen kann den Spritverbrauch laut ADAC um bis zu 20 Prozent senken.
Vorausschauendes Fahren vermeidet ständiges Bremsen – jeder Tritt aufs Gaspedal kostet Sprit!
Schnell hochschalten und mit niedriger Drehzahl fahren, denn je niedriger Drehzahl und Tempo sind, desto niedriger ist auch der Verbrauch.
Motor bei Stopps ab 30 Sekunden abschalten.
Unnötigen Luftwiderstand wie ungenutzte Dachgepäckträger vermeiden.
Gewicht verringern – keine Wasserkästen durch die Gegend fahren, Kofferraum ausräumen.
Stromfresser wie Klimaanlage oder Sitzheizung ausschalten – auch die elektrischen Funktionen des Autos haben Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch.
Selbst Frischluft kostet Energie: Offene Fenster beeinträchtigen die Luftströmung und erhöhen den Spritverbrauch.
Kurzstrecken vermeiden: Am meisten Sprit verbraucht der Motor, wenn er kalt ist. Erst wenn der Motor nach etwa vier Kilometern seine normale Betriebstemperatur erreicht hat, kann sich ein optimaler Spritverbrauch einstellen.
Die richtigen Reifen: Breitreifen verlängern den Bremsweg und erhöhen den Verbrauch, während Leichtlaufreifen einen geringeren Rollwiderstand sowie weniger Spritverbrauch haben.
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